ist ein berühmter deutscher Pianist, Organist und Komponist des 20.Jahrhunderts. de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Kempff – Prof. Wilhelm Kempff war mein Patenonkel. Meine Mutter hatte ihn lange vor dem Krieg in Potsdam, im Hause ihrer Schwester Ilse kennengelernt. Ein besonderes Erlebnis waren immer wieder Kempffs Kammermusik- Hauskonzerte mit Dr. Friedel Noack, ihrem Schwager gewesen. Nach Kriegsende vertrieben, bewohnten Noacks das Haus meiner Mutter in Falkenstein im Taunus, wo ich meine Kindheit verbracht hatte. Auch dorthin kam Wilhelm Kempff, um seine Freunde zu sehen, mit Friedel Noack und dessen Sohn Rainer, einem talentierten Gambisten und Cellisten zu musizieren. In Frankfurt gastierte er regelmäßig mit Konzertabenden; so lange es ihm seine Kräfte erlaubten. So sahen auch wir uns hin und wieder. Unvergesslich, wie er in Falkenstein Friedel Noack, als dieser im Sterben lag, geradezu traumhaft am Klavier in den letzten Lebensstunden musikalisch tröstend begleitet hat. Vor dem Hintergrund seiner, mir selbst bis heute kaum vorstellbaren mentalen Hirnleistung bei seinen pianistischen Anforderungen durch eine Vielzahl frei gespielter Sonatenabende, Klavierkonterte und zusätzlicher Reisestrapazen, erzählte er mir von seiner Technik des Auswendiglernens. Auf Bahnreisen und im Flugzeug studiere er neue Partituren, wie auch anstehende bereits verinnerlichte Klavierkonzerte und Sonaten. Ohne am Klavier zu sitzen, könne er sich allein mental die Musik mit Notenbild, Fingersatz und Tempi „innerlich vor Auge” Seite für Seite bildhaft einprägen. Als Kind habe er Klavier und Orgelkonzerte „spielend“, Seite für Seite, abrufbereit auswendig gelernt und gerne über ein ihm vorgegebenes Thema fantasiert. Wunderbar: Musik und Gehirn!. Heute, Jahrzehnte später, werden mir Kempffs Techniken seines Auswendiglernens und Konzertierens aufgrund neurowissenschaftlicher Erkenntnisse funktioneller Kernspintomographie des Gehirns bewusst. Während der mentalen Verarbeitung von Musiken, imaginär oder selbst gespielt, lassen sich charakteristische Aktivitätsveränderungen bildhaft topographisch und in ihrem Zeitablauf nachweisen und reproduzieren. Verspiele er sich unvorhergesehenen, nie ganz vermeidbar, mit falschem Fingersatz, so suche er reflexartig im richtigen Tempo improvisierend, das weiter ablaufende Notenbild geistig vor Augen, den richtigen Anschluss. Der Zuhörer bemerkte das in der Regel jedoch nicht, es sei denn er habe den Notenauszug mitgelesen. Die Art und Weise seines unvergleichlichen Klavierspiels berührt mich noch heute: Zitate: „Der Charme seines Anschlags (A. Barrsch), die leidenschaftliche Neigung zur interpretatorischer Freiheit, zu Anschlagspoesie und phantasievoller Nuancierung entsprechen Kempffs eigener Äusserung, dass Musik schön, sozusagen schwerelos klingen muss( in K.Schumann, 1965)” Zitatende (exemplarisch nach zu vollziehen bei Kempffs Beethoven Klaviersonaten, DG 1965, Polydor Hamburg und auf der DVD Wilhelm Kempff ,EMI classic archive 24, BBC, 72439044791, 2003.
Glückwünsche zur Hochzeit 1969
Glückwünsche zur Geburt unseres Sohnes 1972