Dr. med. Ärztin für Neuropädiatrie, vormalige Ltd. Ärztin , Neurologisches Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche FRIEDEHORST Bremen-Lesum, jetzt wohnhaft in Berlin.D. Der Bundespräsident verlieh Frau Dr. Ritz am 18. 10, 2002 das Bundesverdienstkreuz am Bande – als Zeichen ihres beispielhaft richtungweisenden sozialmedizinischen und wissenschaftlichen Engagements in Deutschland und darüber hinaus. Moderne weiteführende Konzepte für die spezielle pädiatrische Neurorehabilitation in Deutschland und Europa tragen ihre Handschrift und zeugen von ihrem Können. Ref: Ritz A: 1989 Frührehabilitation hirnverletzter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener in Phase II in Tagungsbericht1, Kuratorium ZNS Berufsgenossenschaft Frankfurt,133.138 ; Literaturübersicht A. Ritz in von Wild KRH: 2016 Ad Multos Annos! Laudatio für Frau Dr. med. Anna-Margarete Ritz aus Anlass ihres 80. Geburtstags Neurologie & Rehabilitation 2 | 161. Portrait in: Wiss. Lehrfillm (in Englisch) von Wild KRH, Bürkle H, Hernandez.- Meyer F.1999 Cereprotection following TBI, Video 22 min, E. Merck Darmstadt, D.
Frau Dr. Ritz erlernte und praktizierte Kinderneurologie von 1971 bis 1984 unter der Leitung des renommierten Kinderneurologen Jacobi Gert Jacobi (1933 -2011) in der Abteilung für Pädiatrische Neurologie im Zentrum für Kinderheilkunde der JWG-Universität Frankfurt am Main (http://www.gert-jacobi.de/ siehe Foto )
Prof. Jacobi war ihr sie prägender Lehrer und Mentor. Und wie er gehörte Frau Dr. Ritz 1973 mit zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für Neuropädiatrie e.V. Sie war u.a. aktiv in dem von Jacobi mitbegründeten Königsteiner (kinder- ) epileptologischen Arbeitskreis, ebenso wie auch ihr Kollege und Freund, Prof. emer. Dietrich G. Palm (* 1. Oktober 1932), vormaliger Leiter der Abteilung Neuropädiatrie und Epileptologie der Universitätskinderklinik Münster. Mit Prof. Palm verbindet mich selbst eine vieljährige vertrauensvoll – fruchtbare neurochirurgisch -neuropädiatrische Zusammenarbeit am Clemenshospital und wissenschaftlichen Frührehabilitation von Kindern und Jugendlichen (Foto Ordensverleigung Ritz ?)
Frau Dr. Ritz und ich hatten uns 1973 im Rahmen meiner verantwortlichen kinderneurochirurgischen Versorgung an der Frankfurter neurochirurgischen Universitätsklinik in der kinderneurologischen Spezialabteilung der Kinderklinik bei meinen Kranken- und Verbandvisiten fachlich näher kennen und persönlich schätzen gelernt. Später, 1978-82, anlässlich gemeinsamer intensivmedizinisch- kinderneurochirurgisch- neurotraumatologischer Vorlesungen mit Prof. Jacobi in Frankfurt , tauschten Frau Dr. Ritz und ich unsere speziellen Fachkenntnisse und Erfahrungen aus und entwickelten neue Ansätze zum bettseitigen Neuromonitoring. (Lit: Ritz et al.: 1982: Prognostische Wertigkeit der GCS bei SHT im Kindesalter). Unsere klinisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Bundes-AG NN-Frühreha erwies sich als prägend. 1984 trafen wir uns bei der Einweihung ihres beispielgebend neu eingerichteten Neurologischen Rehabilitationszentrums für Kinder und Jugendliche „Friedehorst“, Bremen Lesum. Die besondere konzeptionelle und fachpraktische Überlegenheit des von Annegret Ritz entwickelten Reha- Konzeptes wurde im Rahmen eines BMBF Forschungs- Verbund-Förderungsprojekts ihrer Rehabilitationseinrichtung Friedehorst mit dem UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, besonders deutlich. Das gemeinsame Projekt „Zur Verbesserung der Versorgung Schädel-Hirn- Verletzter Patienten“ bestätigte nachdrücklich den Ansatz und die spezielle Durchführung der von Frau Dr. Ritz für die entsprechenden Altersgruppen spezifisch zugeschnittenen holistischen Rehabilitationsmaßnahmen und Zeitabläufe, einschließlich sogn. junger Erwachsener Jahre nach dem Unfallereignis. Eine ergänzende , jetzt vor dem Abschluss stehende, und von der ZNS- Hannelore-Kohl- Stiftung geförderte Langzeitnachuntersuchung zur Wiedereingliederung gehirnverletzter Kinder in Familie, Beruf und Gesellschaft (HRQoL, QOLIBRI) dieser zuvor BMBF geförderten Kohorten durch Frau Barbara Benz, Neuropsychologin und ehemalige verantwortliche Mitarbeiterin in „Friedehors“, deutet hin auf eine bis zu 70 % erreichtes gutes Langzeitergebnis! Ebenso hatten unsere Münsteraner Patienten zwischen 1984 – 2002 profitiert ( siehe Film). Frau Dr. Ritz hat in Europa neue Maßstäbe in der pädiatrischen Neuro-Rehabilitation gesetzt. Sie war Mitglied im Heilmittelausschuss Ärzte/Krankenkassen, in der AG der Gesetzlichen Unfallversicherungsträger zur Erarbeitung von Empfehlungen „Zur Rehabilitation Schwer-Schädel-Hirnverletzter“ sowie in der Projektgruppe der BAR und BAG II (medizinisch- berufliche Rehabilitation) deren Ergebnisse heute im SGB V und SGB IX verankert sind. Es war mir immer ein Freude und Herausforderung , mit Frau Dr. Ritz und unserer Arbeitsgemeinschaft neue Strukturen und Behandlungskonzepte zu entwickeln und niederzuschreiben, wonach sie verwirklicht werden konnten. Das gilt ebenso für ihre verantwortungsvolle Beratung von Frau Dr. Hannelore Kohl im Kuratorium ZNS. Nach deren Tod gestaltete Frau Dr. Ritz, ab 2005 als Vizepräsidentin, umsichtig, klug vorausschauend mit das neue Format der ZNS Hannelore Kohl Stiftung, was die Öffentlichkeit immer wieder anerkennend dankbar vermerkte. Als Gründungsmitglied fanden ihre stets kritisch -konstruktiven wissenschaftlichen ebenso wie auch gesellschaftspolitischen Anregungen und Entscheidungen in der EMN und AMN und darüber hinaus im erweiterten Vorstand der DGNKN stets loyal wegweisen ihren Niederschlag. Bestehende Synergien wusste sie charmant zu nutzen, um klinisch letztendlich relevante Projekte entsprechend zu gestalten. Als Ko-Kongress- Präsidentin der DGNKN- DGNR Jahrestagung in Hamburg 1999 war sie mit der Wahl des Kongressthemas am Ziel „Das schädelhirnverletzte Kind“, wovon ihr als Mitherausgeberin gestalteter Kongressband zeugt. Unser gemeinsam ausgesuchtes Logo, von dem Künstler Otmar Alt speziell gestaltet, ziert in Erinnerung an Annegret Ritz Buch und DGNKN.
Frau Dr. Ritz zusammen mit Barbara Benz, M.Sc.Dipl.-NeuropPsych
.Foto EMN Kongress in Münster,14.-16. August1997, Poster Session „Meet the Experts“: Dr. A. Ritz (links), Mitglied des wiss. Beirats, neben ihr der zwischenzeitlich Prof. Dr. J. Wronsiki (verstorbene 17. 06. 2011),Direktor der Neurochir.Univ. Klinik Breslau, PL, Vorsitzender der Poster Session, mit Prof. C.-H. Nordström (re) Neurochirurg &Intensivmedizin , EMN- Ko-Kongresspräsident, Lund, S, und die Vortragenden, spätere Preisträgerin Frau Dr. Anne Müller, HNO Klinik Berlin.